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Channel: Anima Libri » Der gestiefelte Kater
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Rezension zu Grimms Monster 1 von Ayumi Kanou

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Vor Jahren habe ich mal eine Phase gehabt, in der ich relativ häufig Mangas gelesen habe, das hat sich dann allerdings wieder im Sande verlaufen und ich habe Jahre lang keins dieser japanischen Comicbücher mehr angerührt – bis ich bei einem Familienausflug in die Buchhandlung über die Mangas „Grimms Monster“ und „Grimms Manga“ gestolpert bin. Und der erste Teil von Ayumi Kanous „Grimms Monster“-Serie ist prompt bei mir eingezogen.

Diese Serie erzählt die Geschichte von Grimm Otogi, einem vierzehnjährigen Halbwaisen, der nach dem Tod seiner Mutter von dem ihm unbekannten Vater dazu verdonnert wird, in ein altes, verlassenes Haus in einer anderen zu ziehen. Dort findet er in Keller ein magisches altes Buch und dazu direkt zwei seltsame Dämonen, einen Kerl mit langen Haaren, gläsernen Schuhen und einer entschieden masochistischen Ader und ein seltsames Wesen, das eine Mischung aus Esel, Hund, Katze und Hahn darstellt – Cinderella und die Bremer Stadtmusikanten. Denn Grimm ist ein Nachfahre der Brüder Grimm und nun sind ihm die Märchendämonen auf den Fersen, deren Geschichten sie damals gesammelt haben.

Diese Geschichte ist…strange. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, ob sie mir wirklich gefallen hat. Grimm ist… schrecklich. Er ist ein ziemlicher Mistkerl, ein totales Großmaul und war mir einfach nicht sympathisch. CAuch die Märchendämonen sind wirklich seltsam, die meisten von ihnen Typen (es gibt eigentlich nur eine Frau bzw. ein Mädchen und das ist eine Mitschülerin von Grimm) in komischen Outfits, allerdings irgendwie auch wieder ziemlich lustig, weil sie eben völlig übertrieben und bekloppt sind.

Insgesamt ist es mir mit „Grimms Monster“ eigentlich in jedem Bereich des Mangas so ergangen: Die gesamte Geschichte, egal ob Charaktere oder Handlung, sind so hemmungslos übertrieben und trashig, das es irgendwie schon wieder ganz lustig und unterhaltsam ist. Dazu kommt der Zeichenstil, der mir ganz gut gefallen hat, weshalb ich alles in allem sagen würde, dass Ayumi Kanous „Grimms Monster“ zu gleichen Teilen total nervig und verdammt unterhaltsam ist, Band zwei und drei werde ich wohl auf jeden Fall lesen und sei es nur, um zu sehen, wie die anderen Figuren neben Cinderella, Schneewittchen, Rotkäppchen und dem gestiefelten Kater umgesetzt wurden.

Mein Fazit zu Ayumi Kanous „Grimms Monster“ lautet daher: Für Märchenfans auf der Suche nach einer unkonventionellen, graphischen Umsetzung, die eine gewisse Begeisterung für Trash aufbringen können, definitiv einen Blick wert – ich muss aber sagen, dass ich die 14€ pro Ausgabe (die günstigeren Taschenbuchversionen scheint es ja derzeit nicht zu geben) für diesen, nun ja, Schund doch ziemlich überzogen finde.


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